· 

Wir brauchen mehr "Peng"

Im letzten Beitrag habe ich Euch das Buch "Die gereizte Frau" vorgestellt.

Seitdem überlege ich mit wem aus meinem weiblichen Familien- oder Bekanntenkreis über die Wechseljahre oder Wechseljahrebeschwerden gesprochen habe. Von mir selbst gibt es nicht wirklich viel zu berichten, denn ich bin einigermaßen geländegängig durch diese Zeit gekommen. Mal ein paar Stunden wach gelegen, ein bisschen warm war mir gelegentlich auch. Wie sich eine wirkliche Hitzewelle anfühlt kann ich nicht nachfühlen. Brain fog- ja das war auch mal ein Thema, aber das habe ich auf etwas anderes geschoben, wahrscheinlich wie viele andere Frauen auch.

Mich darüber mit anderen Frauen ausgetauscht habe ich mich aber nicht. Schwester, Schwägerinnen, Freundinnen oder auch Mutter? Nein, die Wechseljahre waren nie Thema. Ich weiß nicht, wie die erwähnten Frauen durch die Wechseljahre gekommen sind.

Wie es in der Schwangerschaft läuft, darüber habe ich mich ausgiebig mit anderen Frauen unterhalten. Das war ein wirklicher Austausch. Im Geburtsvorbereitungskurs wurden auch noch diverse Themen besprochen.

Müsste es nicht auch einen Wechseljahre-Vorbereitungskurs geben oder ist das Thema zu hoch gehängt?

Ich finde nicht. Wenn ich mir die verschiedensten Symptome der Wechseljahre anschaue, dann können die leicht mit mal auf einen Fall für den Rheumatologen oder Psychotherapeuten werden.
Ich will damit jetzt nicht sagen, dass diese Beschwerden nicht durch einen Facharzt abgeklärt werden sollen. Alles was sich "falsch" anfühlt bitte abklären lassen!

Jetzt komme ich auf das "Peng" zurück. In asiatischen Religionen gibt es das Jiezhu-Ritual. Hier geht es darum quasi den Übergang in die Wechseljahre gemeinsam mit anderen Frauen zu erleben, den eigenen Status zu erhöhen. Diese Art von Schwesternschaft nennt sich "Peng".
Im Buch von Miriam Stein wird auf die Wichtigkeit von Ritualen aufmerksam gemacht. Frauen in der Meno- und Postmenopause steigen in der buddhistischen Hierachie auf und die Schwesternschaft "Peng" bietet natürlich Rückhalt und Gemeinschaft.

Wäre da eine Menopausen-Café, wie hier beschrieben eine Möglichkeit. Würdet Ihr so etwas nutzen?

 

Bild von Dean Moriarty auf Pixabay

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Monika Halbhuber (Freitag, 10 Juni 2022 05:37)

    Ja, wäre wirklich mal spannend, das zu erforschen. Thema für eine Bachelor-Arbeit?
    Ich erlebe es hier so, dass es sehr erfüllend ist, wenn Frauen sich allgemein in einem Frauen -Gesprächskreis befindet. Das kann der gemütliche Hock am Mittwoch nach dem Einkauf auf dem Markt sein, als Beispiel. Da sieht man hier oft die Frauen im Café als Grüppchen sitzen, auch unterschiedlichen Alters. Da werden dann aber alle Themen, die gerade in der Woche angefallen sind, durchgekaut. Nur Wechseljahre-Cafe? Wäre mir vielleicht interessant als Sprungbrett, andere Frauen kennenzulernen. Oder mal tun ist Mal, um genau in diesen Thema kursartig informativ dazu zu lernen. Auf Dauer hört es sich für meine Ohren nicht spritzig genug an, um mich lange zu fesseln. Wie Rückzug in ein bestimmtes Alter, rein Themen-bezogen. Und es beschäftigen uns doch so viele Themen. Also, wirklich interessante Frage.

  • #2

    Susanne (Freitag, 10 Juni 2022 08:58)

    "Nur" über die Wechseljahre zu sprechen- ich glaube das wäre kontraproduktiv und das würde auch schnell im Sand verlaufen. Aber dese Lebensphase mit einer Art Treff als, wie Du es nennst, Sprungbrett zu nutzen finde ich schon einen guten Gedanken. Es gibt so viel Erfahrungen, so viele Ideen und Themen, die gemeinsam auf den Weg gebracht werden könn(t)en. Was die eine nicht kann oder weiß, das kann oder weiß eine andere. Weiterspinnen für mehr "Peng" ;-)