Als ich zum ersten Mal von diesem Trend gehört habe war ich doch ein bisschen schockiert. Worum geht es und was bedeutet „Tradwife“?
Es geht um junge Frauen, die sich auf das traditionelle Frauenbild besinnen, einfach gesagt: Heim, Herd und Kind(er). Tradwive bedeutet nichts anderes als „traditionelle (Ehe-)Frau“
Es scheint zwei Strömungen zu geben.
Die Einen bezeichnen sich als Feministinnen und fordern einfach nur das Recht ein auch als Frau im Heim und am Herd positiv wahrgenommen zu werden.
Andere wiederum zelebrieren wirklich das alte Rollenbild, nämlich das die Frau dem Manne untertan ist, er bringt das Geld nach Hause, sie hält ihm den Rücken frei. Sie machen sich wirklich wieder
abhängig von ihrem Mann.
Es gibt aktive Feministinnen, die diesen Trend durchaus kritisch sehen.
Lange wurde für die Gleichberechtigung der Frau gekämpft, wobei wir noch lange nicht da sind, wo wir hinmüssen bzw. hingehören. Die Corona-Pandemie war daran auch nicht ganz unschuldig. An wem
blieb die care-Arbeit in dieser Zeit hängen? Ja, an den Frauen.
Es gab die Aussage, dass uns die Pandemie, was die Gleichberechtigung der Frau angeht, uns um ca. 30 Jahre zurückgeworfen hat.
Bis 1977 (in diesem Jahr habe ich meine Ausbildung zur Diätassistentin begonnen) durfte eine Frau in Westdeutschland nur dann berufstätig sein, wenn das “mit ihren Pflichten in Ehe und Familie
vereinbar” war. Sie brauchte die Erlaubnis des Ehemannes.
Was Frauen in den letzten 100 Jahren erreicht haben könnt Ihr unter diesem Link nachlesen.
Und dahin möchten junge Frauen wieder zurück? Wir mittelalten und alten Frauen kämpfen dafür, dass wir gleichberechtigt behandelt werden und das wird unterlaufen? Ich verstehe es einfach
nicht.
Andererseits wird dieses Frauenbild auch gerne von einer rechtsgesinnten Partei im Wahlprogramm erwähnt.
Ich hoffe wirklich, dass es sich nur um eine „Phase“ handelt.
Bild von Oberholster Venita auf Pixabay
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