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Diese ständige Erreichbarkeit

 

Ein Smartphone hat ja etwas Gutes. Ich kann, wenn ich unterwegs bin, meine Mails abrufen. Ich kann in den sozialen Netzwerken schauen, was gerade dort so passiert. Denn für alles gibt es eine App. Was geht gerade in der Welt vor, welche neuen Nachrichten trudeln rein?

Über WhatsApp bekomme ich mit, was andere aus meiner Timeline, aus meiner Familie gerade gemacht haben oder vorhaben. Wobei die Statusmeldungen meiner Klient*innen und Patient*innen für mich tabu sind, denn das fällt bei mir unter "Privat".

Ist das wirklich alles gut? In den letzten drei Wochen, in der Zeit meines Urlaubes und auch schon davor, habe ich das doch hinterfragt. Will ich das? Ich habe mich wirklich achtsam dabei beobachtet, wie oft ich dieses Smartphone in die Hand nehme.

Das war schon ganz schön oft und zwar wegen Kleinigkeiten.

In meinem Urlaub habe ich dann bewusst mein Smartphone erst dann hochgefahren, wenn ich mit meiner kompletten Morgenroutine durch war.

Das Handy muss nicht schon auf dem Frühstückstisch liegen.

Wenn Frühstück, dann die komplette Aufmerksamkeit beim Frühstück, bei meiner Mahl-ZEIT.

Ich scrolle schon seit einigen Wochen bei WhatsApp nicht mehr durch die kompletten Statusmeldungen, ich „stalke“ keine Profilbilder. Ja, das wurde mir schon erzählt, dass jemand sich jeden Morgen erst einmal hinsetzt und schaut, ob die Profilbilder etwas Neues hergeben.

Aber das soll jede/r machen wie es passt.

Wenn ich Nachrichten oder Neuigkeiten über die sozialen Netzwerke aufgrund meiner Stories oder Beiträge bekomme, dann wird mir das angezeigt. Ich muss da nicht ständig präsent sein.

Ich muss auch nicht auf alles sofort reagieren. Alles hat seine Zeit. Ich kann da auch für mich Prioritäten setzen.

Wer mir etwas berichten möchte, der kann mich anrufen, auch noch übers Festnetz. Wenn ich das Handy mal nicht dabeihabe, dann wird mir angezeigt, wer angerufen hat.

Ich rufe dann zurück und zwar dann, wenn ich Zeit und Ruhe habe um mich komplett meinem Gegenüber zu widmen.

Abends wird dann runtergefahren. Das Teil ist komplett aus. Ich nutze noch einen ganz normalen Wecker.

Das hat sich in den drei Wochen Urlaub jetzt eingeschliffen. Ich habe in dieser Zeit viele, tolle Bücher gelesen, die schon länger liegen, aber immer Fachbüchern weichen mussten.
Für meine Patient*innen und Klient*innen bin ich natürlich immer noch zeitnah da.

Das ist allerdings jetzt meine Entscheidung. Die wird nicht für jeden oder jede passen. Es soll jede/r so tun wie es am Besten passt. Mir tut es gut, ich werde beobachten, wie es sich jetzt nach meinem Urlaub verhält. Ich möchte dieses Tun gerne beibehalten.

Bild von Andrea Baratella auf Pixabay

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